M. über **Friedrich Jünger

Friedrich Jünger, „in Darmstadt als konsequenter und überzeugter Antifaschist bekannt“, bleibt während der gesamten NS-Zeit aktiv im Widerstand, obwohl er harte Repressionen seitens des Regimes erfährt.
Geboren am 06.08.1912 wächst er in der Darmstädter Altstadt in einer Arbeiterfamilie auf. Sein Vater arbeitet als Schlosser und seine Mutter ist als Hausfrau tätig. Er selbst geht den für seine gesellschaftliche Klasse typischen Weg und macht nach der Volksschule eine Lehre als Metalldreher.
Jüngers politisches Engagement beginnt früh. Er beschäftigt sich mit der kommunistischen Idee, tritt mit 15 Jahren in die KPD ein, besitzt eine „marxistisch-leninistische“ Bibliothek im Wert von 2000 Reichsmark und wird Zellenleiter der „Kommunistischen Jugend – Ortsgruppe Darmstadt“. Im Alter von 20 Jahren wird er zum ersten Mal zu einer dreitägigen Gefängnisstrafe wegen Veranstaltung eines kommunistischen Aufzugs verurteilt.

Matiss recherchierte über Friedrich Jünger. Daß Friedrich Jünger nach dem Krieg mit seiner politschen Biografie in den Polizeidienst übernommen wurde ist dann doch eine Überraschung …


Auch nach der „Machtübernahme“ lässt sein politisches Engagement nicht nach. Er verteilt Flugblätter, die zur Wahl der KPD und der Mitgliedschaft in ihr aufrufen. Dafür wird er am 13. Juni 1933 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ verurteilt. Doch weder die acht Monate Haft in der „Zellenstrafanstalt Butzbach“ noch der Fakt, dass er danach an der Aufnahme einer Arbeit gehindert wird, können seine antifaschistische Haltung brechen.

1939 wird er zu einer weiteren Haftstrafe verurteilt, weil er „die SS“ als „Verbrecher“ bezeichnet haben soll. Er streitet ab, die Organisation so genannt zu haben, nicht aber eine einzelne negative Äußerung gegenüber einem SS-Mann. Nach der Haft steht er unter Polizeiaufsicht, bis er im März 1943 zwangsrekrutiert wird. Die Kompanie erfüllt einige Merkmale einer Strafkompanie.

** Der Beitrag von Matiss eine Recherche im Zusammenhang mit der Ausstellung „Zwischen Nonkonformität und Widerstand – Biografische Erkundungen 1933 – 1945“
Nachdem die Ausstellung NONKONFORMITÄT UND WIDERSTAND *** dieses Jahr im Max-Mannheimer-Studienzentrum in Dachau, im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt und in der Gedenkstätte KZ Osthofen gezeigt wurde, wird die nun um Biografien aus dem Wiesbadener Raum ergänzte Ausstellung von November 2024 bis Februar 2025 im Hessischen Hauptstaatsarchiv erneut zu sehen sein.

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