Jörn Laakmann

Die Veränderungen im Verlagswesen. Nach der Drucktechnik wurden auch die Inhalte digitalisiert. Verändern die neuen, die digitalen Medien auch unsere Denkweise oder unser Gedächtnis? Jörn Laakmann hat diese Entwicklung als Verleger, aber auch als Leser miterlebt. Auch erklärt er, warum es spannend ist, sich mit experimenteller Literatur zu beschäftigen.

In den Nullerjahren, also nach 2000, wurde dann auch das Verlagswesen immer weiter von der Digitalisierung erfasst. Es gab natürlich schon lange keine Bleilettern mehr, die technische Herstellung war schon digitalisiert. Aber dann wurden auch die Inhalte digitalisiert, die Texte bzw. wie man neudeutsch in dieser Branche sagt: die Contents. Es wurde also überlegt, wie man außer in der klassischen Weise, nämlich mit schwarzer Druckfarbe auf Papier, Bücher machen oder Inhalte transportieren konnte. Was heute selbstverständlich ist, damals aber gerade im Übergang war.

J. L.
Diese Literatur der Sechzigerjahre war für mich interessant, der ich im zweiten Fach Philosophie studierte, mich mit Erkenntnistheorie und dergleichen viel beschäftigt habe. Also wie erkennt man die Welt, wie kann man die Welt schildern? Was ist Wirklichkeit? Und da fand ich vieles wieder, viele Fragen wieder in dieser experimentellen Literatur der 60er Jahre, die eigentlich genau dieselben Fragen gestellt hat, sie aber eben mit literarischen Mitteln und nicht philosophisch beantwortet hat.”

Vita / Redakteur / Verlagsleiter // Podcast 43 Minuten

Biographisches
Studium der Philosophie und der Neueren deutschen Literatur in Konstanz. Journalistische Arbeiten. Beschäftigung als Technischer Redakteur. Promotion 1997, dann Dienstleister in der Druckvorstufe und Redaktion. 2000 bis 2020 unterschiedliche Beschäftigungen im Management verschiedener geisteswissenschaftlicher Verlage. Heute Koordinator eines Forschungsprojekts an der TU Darmstadt.