EXTRA 06 // LUKAS EINSELE

LUKAS EINSELE, ONE STEP BEYOND
Wiederbegegnung mit der Mine, Vortrag mit Bild, Film und Objekten
MI. 17.03.2010, 09.45 Uhr – 11.15 Uhr

»One Step Beyond – Wiederbegegnung mit der Mine« (OSB) ist ein künstlerisches Projekt von LUKAS EINSELE, das über Landminen und ihre Opfer berichtet und sie in ein sichtbares und nachvollziehbares Verhältnis zueinander setzt. Für OSB erinnern sich Menschen, die von einer Landmine verwundet wurden, und beschreiben den Hergang des Unglücks. Einige stellen dabei den Unfallort in einer Zeichnung dar.

 

Im Anschluss an das Gespräch wurden sie von EINSELE mit einer Großbildkamera portraitiert und erhielten im Tausch für ihren Bericht ein Polaroidpositiv derselben Fotografie. Mit Hilfe ihrer Berichte sowie unter Hinzuziehung von Militär- und Minenkarten und den Informationen von Minenräumern recherchierte EINSELE jene Minen, die die Unfälle hätten verursachen können. Sie wurden fotografiert und umfangreich dokumentiert.

Lukas Einsele
Die Interviews und Recherchen zu OSB führten in vier der am stärksten verminten Länder der Erde: Afghanistan, Angola, Bosnien-Herzegowina und Kambodscha. Insgesamt wurden 44 Überlebende befragt und porträtiert. Die Gespräche wurden von Dolmetschern geführt, mit denen EINSELE sich genau über Form und Inhalt der Interviews abgestimmt hatte. Die Berichte wurden von ihm mit einem Minidisc-Recorder aufgezeichnet und später zunächst transkribiert und dann ins Deutsche und Englische übersetzt.

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Auf seinen Reisen wurde LUKAS EINSELE von dem Fotografen ANDREAS ZIERHUT begleitet. Gemeinsam dokumentierten sie themenspezifische Projekte wie Minenräumung, Rehabilitation, Mine Risk Education etc. Die Farbfotografien auf auf Mittel- und Großformat waren konzipiert für eine großformatige Wiedergabe.

OSB wurde im August 2001 begonnnen und ist noch nicht abgeschlossen. Die Reisen in die betroffenen Länder fanden bis 2004 statt. Seit Frühjahr 2005 wurde das Material in mehreren Ausstellungen europaweit und in den USA präsentiert. Eine Publikation zu dem Projekt erschien im Sommer 2005. 2007 wurde das Material mit einer Ausstellung in Kabul/Afghanistan erstmals in einem seiner Entstehungsländer gezeigt. Weitere Stationen dieser Rückführungsausstellungen folgten. Im Sommer 2008 wurde eine Retrospektive des Projektes in der Neuen Kunsthalle Mainz gezeigt.

„Ich habe gerade noch einmal das Interview mit einem Grafikdesigner angehört, der Poster zur Streubombe entwirft. Er erläutert mir, wie die Waffe funktioniert. Und sagt: Ich bin nur der Designer, ich mache die Waffe nicht. Ich weiß schon, dass es um Krieg geht. Aber was soll ich denn tun? Ich habe mich mit ihm sehr gut verstanden. Auch der Militärstratege, der Einsätze im Libanon geplant hat, ist eigentlich ein sympathischer Mensch. Einer, der Countrymusik macht. Aber auch einer, der sagt: Es muss so weh tun wie irgendmöglich – sonst hat der Krieg keinen Effekt. Auf der anderen Seite spreche ich mit den Opfern … “
Lukas Einsele in einem seiner Interviews

 

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