Cihan Çelik zu Cannabis und mehr …

„Natürlich kann man niemandem aus ärztlicher Sicht empfehlen, Cannabis zu rauchen . Die Gesundheitsgefahren, insbesondere für junge Menschen, sind ziemlich offenkundig. Und Cannabis ist nicht harmlos. Aber ich denke, das wissen die meisten Menschen mittlerweile. Es ist jetzt keine neue Erkenntnis, dass es gerade bei jungen Menschen in der Phase der Gehirnentwicklung wirklich zu paranoiden Episoden kommen kann. Die Lunge ist dafür gemacht, saubere Luft zu atmen und keine verbrannten Kräuter, weder Tabak noch Cannabis.
Aber hier geht es ja auch um eine gewisse sozialpolitische Komponente. Und unsere Drogenpolitik mit der Kriminalisierung von Benutzern, Nutzern und auch Süchtigen ist gescheitert, weil sie hat nicht dazu geführt, dass die Menschen gesünder wurden. Und sie hat nicht dazu geführt, dass wir mehr Jugendschutz hatten.“

Cihan Çelik zu Cannabis

Dr. Cihan Çelik wurde 1986 in Seeheim-Jugenheim geboren. Er studierte von 2007 bis 2013 Humanmedizin an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg. Von 2011 bis 2015 war er in der Kardiologie der Medizinischen Klinik Heidelberg tätig, von 2015 bis 2018 als Internist in Wiesbaden. 2018 wechselte Çelik als Assistenzarzt für Innere Medizin und Pneumologie ans Klinikum Darmstadt. Seit 2019 arbeitete er dort als Funktionsoberarzt, seit 2021 als Facharzt für Innere Medizin; seit 1. Januar 2022 ist er Sektionsleiter Pneumologie.

Cihan zu Corona: „Plötzlich habe ich dann gemerkt, dass in der Nacht so ein Kopfschmerz begonnen hat, wie ich ihn nicht kannte vorher. Also, dass man mitten in der Nacht von Kopfschmerz geweckt wird. Das war nicht typisch für mich. Und direkt am nächsten Morgen, als ich aufgewacht bin, habe ich natürlich direkt einen Test gemacht, und dann war der Test positiv. Der Strich war positiv, und ich habe zu dem Zeitpunkt noch gedacht, dass es wahrscheinlich ein leichter Verlauf sein wird.
Und innerhalb von, ich glaube, zwölf Stunden, nachdem ich im Krankenhaus war, musste ich auf die Intensivstation verlegt werden und beatmet werden. Auf der Intensivstation war ich dann vier Tage, glaube ich, wo ich beatmet wurde und auch Sekret aus meiner Lunge entfernt worden ist von meinen Kollegen, mit denen ich die ganze Zeit zusammengearbeitet habe. Das war natürlich für uns alle extrem belastend.“
Cihan zur Arbeit auf der Corona Station: „Wir haben aber sehr schnell damit angefangen, Videotelefonie einzuführen. Die meisten Patienten haben ihre eigene Videotelefonie dabei gehabt. Aber wir hatten auch Tablets und iPads auf Station, damit wirklich jeder mit seinen Angehörigen telefonieren konnte. Auch mit älteren Angehörigen, die jetzt zum Beispiel kein Smartphone dabei hatten, war es dann möglich, dass sie mit deren Angehörigen sprechen konnten über den Laptop? Das war natürlich eine neue, eine neue Situation.
Und dazu muss man sagen: Bei Patienten, denen es wirklich schlecht ging, haben wir immer auch zu ermöglichen versucht, dass Angehörige kommen und dazukommen können. Wir haben zwar die Personenzahl limitiert, wir haben aber auch die Besuchszeit limitiert. Aber immer, wenn es um Leben und Tod ging, haben wir es erlaubt, dass man seine Angehörigen besuchen kann. Also, es gab viel Kritik bzw. dieses Argument wurde oft als sehr unmenschlich bezeichnet, dass man kranke Menschen nicht besuchen konnte, und das ist bestimmt auch passiert.“

Und hier war seine Expertise zu Corona gefragt.
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