Montag, 16. Mai 19:00 Uhr // Einladung / Lesung und Vortrag: Zur Geschichte einer Minderheit zwischen Stigmatisierung, Verfolgung und Selbstbehauptung.

Bis zum Mai 1943 wurden die noch in Darmstadt lebenden Sinti deportiert. Zu den Leidenswegen dieser Menschen lesen wir Zeitzeugenberichte Überlebender und werten die Akten der Staatsarchive und die Dokumente der Arolsen Archives aus. Im Zuge dieses Projekts laden wir zu zwei Veranstaltungen am 16. Mai 2022  ein:


TEIL EINS.
„Die Schatten von Auschwitz und die Wunden meiner Eltern“ – Schüler:innen der Bertolt-Brecht-Schule und Studentinnen der TU-Darmstadt lesen zu Verfolgung und Widerstand.

Ort: Mahnmal für die aus Darmstadt deportierten Sinti, Große Bachgasse 7, Montag, 16. Mai, 17:00 Uhr
Zu dem Mahnmal / Große Bachgasse.
Der Magistrat Darmstadt hatte 1995 den Wunsch des Landesverbandes der Sinti und Roma aufgegriffen, an die Vernichtung dieser ethnischen Gruppe im Nationalsozialismus – etwa 500.000 Sinti und Roma wurden ermordet – durch ein Denkmal zu erinnern. Hierfür gewann sie den Darmstädter Künstler Bernhard Meyer.
Bernhard Meyer. Foto: Rainer Lind


TEIL ZWEI.
„Bilder und Zerrbilder von Sinti und Roma in der Kunst“ Vortrag von Peter Bell. Musikalische Begleitung: Streichquartett der Viktoriaschule
Ort: Bertolt-Brecht-Schule Darmstadt, Kranichsteiner Straße 84 // Montag, 16. Mai, 19:00 Uhr, Neues Foyer

Seit über 500 Jahren leben Sinti in Europa und fast ebenso lange gibt es Bilder, die sie zeigen – oder zeigen könnten. Denn historische Bildwerke insbesondere die Kunst sind keine Spiegel der Wirklichkeit, sondern brechen und verzerren die Realität oder projizieren eigene Vorstellungen von Angst und Faszination gegenüber dem Fremden. In drei
Etappen schauen wir auf diese Entwicklungen, auf Reisende und Handleserinnen in der Frühen Neuzeit, eine doppelte Bohème in der Moderne und die Popkultur und Emanzipation von Sinti und Roma in der Gegenwart.

„Vier Zigeunerinnen mit einem Kind, eine einem Bauern wahrsagend“
Staatliche Kunsthalle, Karlsruhe
Gemälde von David Teniers

Nach einer Steinmetzlehre studiert Peter Bell Kunstgeschichte und Betriebswirtschaftslehre sowie Graphik & Malerei an der Philipps-Universität Marburg und promoviert zu „Getrennte Brüder und antike Ahnen. Repräsentation der Griechen in der italienischen Kunst zur Zeit der Kirchenunion (1438–1471). Seitdem ist „Fremdheit“ und „Armut“ einer seiner Forschungsschwerpunkte geblieben.
Seit 2022 lehrt Peter Bell als Professor am Kunstgeschichtlichen Institut an der Philipps Universität in Marburg / Foto: Markus Farnung

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