Prof. Dr. Gerhard Lammel leitet die Arbeitsgruppe Organische Schadstoffe & Exposition am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz und forscht am Research Centre for Toxic Compounds in the Environment der Masaryk-Universität in Brno, Tschechien.
Von den mehr als 30000 Fremdstoffen, die gezielt synthetisiert (z.B. Pestizide) oder als nicht intendierte Begleitstoffe in die Umwelt gelangten, stellen viele eine Gefährdung für die menschliche Gesundheit und die Ökosystme dar. Das Zyklieren langlebiger (persistenter) organischer Schadstoffe im Erdsystem ist besonders komplex: Mit Winden reisen sie als Spurengase oder gebunden an Aerosolpartikeln. Nach Deposition auf Böden, Vegetation und Meeresoberfläche können sie revolatilisieren, wodurch diese Oberflächen, fernab der ersten Emission zu sekundären Quellen werden.
Eine Reihe von Schadstoffen werden erst in der Atmosphäre oder in Böden aus anderen chemisch gebildet. Aufgrund ihrer Fettlöslichkeit reichern sich viele dieser Stoffe in marinen und terrestrischen Nahrungsketten an und finden sich auch in unserer Nahrung wieder. Verteilung und Verbleib von Schadstoffen zu verstehen ist wichtig für die Vermeidung von Langzeit-Risiken für die menschliche Gesundheit und die Ökosysteme.
Die Methodik umfasst die numerische Modellierung von Chemie und Transport (Computer-Simulation) und Feldexperimente mit Probenahme von Luft, Böden, Regen- und Oberflächenwasser.
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Interview und Video:
Rainer Lind, Hannah Glaser
Mainz / 22.12.2020
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** „Weißer Schnee“ / zu Minute 3 im Video:
https://weather.com/de-DE/wissen/umwelt/news/leise-rieselt-das-meer-detaillierte-aufnahmen-von-marinem-schneefall