Ein Stolperstein

Ein Stolperstein für Jenny Neustädter

Verlegung des Stolpersteins am 13. September 2018 – Grafenstraße 16, 64283 Darmstadt
Bereits zu Beginn der Q1 des Schuljahrs 2017/18 entwickelt der Geschichtskurs (g11/OK) Fragen zur Erinnerungsarbeit und öffentlich gezeigten historischen Narrativen. Hierbei interessiert einige Schülerinnen besonders das Erinnerungsprojekt Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig.

Foto: Kirsti Ohr
Auszug der Gestapo-Transportlisten. in conformity with the ITS Archives, Bad Arolsen Copy of 1.2.1.1 / 11201527

Im Frühjahr und Sommer 2018 ermöglicht Frau Dr. Krimmel vom Arbeitskreis Stolpersteine in Darmstadt den fünf Schülerinnen Anna Barnitzke, Sulamith Gabai, Lilly Hack, Lilli Lautenbach und Maria Sliwinskij ihre Recherche zu Jenny Neustädter zu begleiten. Sie stellt den Schülerinnen Archivmaterial zur Verfügung, hilft bei der Entschlüsselung der Dokumente und gemeinsam diskutiert man Rechercheergebnisse und nähert sich in mehreren Arbeitstreffen außerhalb des Unterrichts den Lebensumständen der Darmstädter Familie Neustädter. Obwohl nur wenig biographisches Quellenmaterial vorhanden ist, gelingt es, das Schicksal der unverheirateten Kindergärtnerin Jenny Neustädter zu rekonstruieren

Der Stolperstein wird am 13. September 2018 verlegt. An dem letzten selbstgewählten Wohnort der Familie in der Grafenstraße 16 erinnern die Schülerinnen an Jenny Neustädter, ihre Eltern sowie ihre Geschwister Bella und Martin. Sie zeichnen Jenny Neustädters Weg von der Ausgrenzung aus der Gesellschaft bis hin zur Deportation nach und zeigen anhand von Dokumenten aus Entschädigungsakte, Standesamt und den Arolsen Archives *1, wie Nationalsozialistische Gesetzgebung, Antisemitismus und Faschismus Jenny Neustädter treffen und sie gesellschaftlich stigmatisiert, dann isoliert, aus ihrem Beruf getrieben, nach Piasky deportiert und ermordet wird. Am 16. 11. 2018 erinnern die Schülerinnen nochmal an das Leben und Schicksal der Darmstädterin im Rahmen der Gedenkveranstaltung „80 Jahre Reichspogromnacht – Darmstädter Schülerinnen und Schüler erinnern und gedenken *2 im Alten Maschinenhaus der TU-Darmstadt. Hier reflektieren sie auch ihre Beteiligung am Erinnerungsprojekt Stolpersteine und thematisieren Möglichkeiten, aber auch Grenzen historischer Quellen sowie den Prozess ihrer Recherchearbeit, der sie – außerhalb des Unterrichts – schuljahrüber-greifend begleitete.

Gestapo-Transportliste. In conformity with the ITS Archives, Bad Arolsen Copy of 1.2.1.1 / 11201527 als PDF >>>>

Links
https://www.echo-online.de/lokales/darmstadt/initiative-verlegt-am-donnerstag-stolpersteine-in-darmstadt_19056078
[15.06.2019]

https://www.echo-online.de/lokales/darmstadt/neue-stolpersteine-fur-darmstadt_19059027
[15.06.2019]

1 Hier abgebildet: „Auszug der Gestapo-Transportlisten” – Copy of 1.2.1.1/11201533 in conformity with the Arolsen Ar-chives – International Center on Nazi Persecution (früher: ITS International Tracing Service).

2 Interdisziplinäres Projekt von Darmstädter Schulen, der TU Darmstadt, des Zentrums für Lehrerbildung, TU-Darmstadt, der Hessischen Landeszentrale für Politische Bildung, der Darmstädter Geschichtswerkstatt, des Staatsarchivs Hessen, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und des Vereins „Gegen Vergessen – für Demokratie e.V.“

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu. Diese Webseite bettet Videos ein, die auf dem Videoportals Vimeo der Vimeo, LLC, 555 West 18th Street, New York, New York 10011, USA hinterlegt sind. (Siehe Datenschutzerklärung)

Datenschutzerklärung